Geschichte Bretagne (Revolution / Weltkrieg)

Geschichte Bretagne (Franz. Revolution – 1. Weltkrieg) Geschichte Bretagne (Franz. Revolution – Sturm auf die Bastille in Paris)

Geschichte Bretagne (Franz. Revolution – 1. Weltkrieg) - Geschichte Bretagne vom Beginn der Französischen Revolution bis zum Beginn des 1. Weltkriegs: Das Jahr der französischen Revolution 1789 teilte die Bretagne in zwei Lager. Bei Ausbruch der Französischen Revolution stellte sich Rennes' Bourgeoisie in Erinnerung erlittener Schmach gegen Adel und König.

Nichts dergleichen in Nantes, wo bretonische Reeder gut mit der Krone gefahren waren. Die Pariser Revolutionsregierung hetzte den berüchtigten Jacques Carrier an die Loire. Was die Guillotine in Nantes nicht schaffte, besorgte der Schreckenskommissar mit der „mariage républicain“: Je zwei aneinandergebundene Opfer wurden in der Loire ertränkt.

Vor allem im Süden der Bretagne, im heutigen Morbihan, beruhigte der Terror die Lage nicht. Von 1790-1804 setzten Chouans-Aufstände das Land in Aufruhr. Diese royalistischen Gegner der Revolution aber haben ihre Hauptbasis in der Vendée südlich des Morbihan, von wo aus sie bis Savenay nördlich der Loire vordringen. Weitere Zentren der Königstreuen sind Fougères, Vitre, Lamballe und Dinan. Ein blutiger Guerillakrieg gegen die M Machthaber in Paris entbrannte. Schließlich ging der Chouans-Anführer Georges Cadoual den Behörden bei einem Entführungsplan gegen Napoleon in die Fänge und wurde 1804 hingerichtet.

Wie ganz Frankreich wurde die Bretagne in Departements aufgeteilt. Die von Napoleon verhängte Kontinentalsperre sollte Englands Handel ruinieren, traf aber ebenfalls die Wirtschaft in den bretonischen Häfen. Die Provinz kam tiefgeschwächt aus Revolution und Kaisertum hervor. Nicht zu schwach allerdings, um 1832 ein letztes royalistisches Komplott gegen Bürgerkönig Louis-Philippe zu wagen. Die Sehnsucht der Legitimsten nach den Zeiten des Ancien Regime erlitt kläglich Schiffbruch, als ihre Anführerin, die Herzogin von Berry, dingfest gemacht werden konnte.

Weiterhin erholte sich die Bretagne nur zäh von den Zerstörungen der Revolutionsjahre. Ökonomisch geriet die Provinz zwischen Atlantik und Ärmelkanal ins Hintertreffen, trotz der Eröffnung des Kanals Nantes-Brest 1840 und des Baus von Eisenbahnlinien. 1847 wurde der Sklavenhandel, eine der Einkommensquellen von Nantes, definitiv abgeschafft. Neue wirtschaftliche Quellen sprudelten nicht, da die Industrialisierung an der Bretagne fast komplett vorbeiging.

Nicht so der Tourismus in der Bretagne. Mit den Engländern fing in Dinard alles an. Es hiess zwar noch nicht Bretagne-Urlaub, aber „Sommerfrische“ oder „Erholung an der See“ – und es folgten die Künstler. Zwischen 1880 und 1890 versammelte sich in Pont-Aven eine Malerkolonie, deren prominentester Vertreter Gauguin war. Die Sommerfrische erhielt bald einen empfindlichen Dämpfer – die Zeit der Weltkriege in der Bretagne war gekommen.

Wie in ganz Europa gingen 1914 in der Bretagne die Lichter aus. lm Ersten Weltkrieg fielen 190.000 Bretonen, ein vergleichsweise hoher Blutzoll, woran die Sprachprobleme zwischen bretonischen Eingezogenen und frankophonen Offizieren ihren Anteil hatten. Die Konsequenz blieb nicht aus. In den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen formierten sich die bretonischen Autonomisten. Ihr Sprachrohr war die Zeitung „Breiz Atao“. Die Parti Nationaliste Breton führte 1931 erste Anschläge durch. Und ein noch verheerender Weltkrieg folgte…

Foto: wikimedia (public domain)

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