Geschichte Bretagne (2. Weltkrieg - heute):

Geschichte Bretagne (2. Weltkrieg - heute): Geschichte Bretagne (2. Weltkrieg - heute): Modern und gut erreichbar - die Bretagne als Urlaubs- und Reiiseziel

Geschichte Bretagne (2. Weltkrieg - heute): Auch der Zweite Weltkrieg setzte eine gewaltige Zäsur in der Bretagne. Als Général de Gaulle am 18. Juni 1940 seinen berühmten Radioappell in London über den Äther schickte, brachen 150 Fischer von der lle de Sein als erste Franzosen nach England auf. In ihrem Rücken besetzten deutsche Truppen die Bretagne. Teile der bretonischen Nationalisten kooperierten mit den Besatzern.

Auf der anderen Seite bildeten sich Widerstandsgruppen in der Bretagne. Trotz der Landung der Alliierten 1944 (siehe: D-Day Bretagne)hielten die Deutschen einige Punkte in erbitterter Gegenwehr bis zum Kriegsende, so etwa Belle-lle und den Kessel von Lorient. Bei der Befreiung wurden St-Malo, Brest, Lorient und St-Nazaire von alliierten Bombern völlig zerstört. Auch in Nantes und vielen anderen Orten waren die Schäden durch Flugbomben und Artilleriebeschuss am Ende des 2. Weltkrieges beträchtlich.

Ein Generalplan (CELIB) zur Beseitigung der Rückständigkeit leitete 1951 die Wende in der seit über 100 Jahren währenden wirtschaftlichen Apathie ein. Die 60er Jahre standen im Zeichen eines wirtschaftlichen Neubeginns, dessen Insignien so spektakuläre Projekte wie das Gezeitenkraftwerk an der Rance-Mündung, der Bau eines Citroën-Werks in Rennes oder die Eröffnung einer Thompson-CSF-Niederlassung in Brest waren. Als Sensation feierte man 1962 die erste Fernsehübertragung von den USA nach Frankreich via Satellit in Pleumeur-Bodou.

Auch auf dem Land brachen alte Strukturen auf. Die Gemüsebauern der Nordküste entmachteten im „Artischockenkrieg“ Anfang der 60er Jahre die marktbeherrschenden Zwischenhändler und gründeten eine bis heute tonangebende Genossenschaft. Von 1964-72 erfolgte im Zuge der regionalen Neugliederung Frankreichs die Schaffung der Region Pays de la Loire mit der Hauptstadt Nantes. Der alte Sitz der bretonischen Herzöge wurde damit ebenso wie das Departement Loire-Atlantique von der Bretagne abgetrennt.

1965 erfuhr die bretonische Sprache durch die Zulassung im Abitur bei den Sprachprüfungen eine Aufwertung. Die Zeichen aus Paris kamen zu spät. Ein Jahr später führte die Front de Libération de la Bretagne erste Anschläge durch. Bis Mitte der 70er Jahre hielten die gewalttätigen Aktionen der Separatisten an.
Parallel zur industriellen Ansiedlung wurde der Parc Naturel Régional d'Armorique geschaffen. Er umfaßt 110 000 ha des Departements Finistère und schließt die Inseln Ouessant und Molène ein. Kurz darauf folgte die Gründung des Parc Naturel Régional de la Brière. In den 70er Jahren war die Zeit für ein ökologisches Umdenken reif. Nach mehreren Tankerunglücken und anschließender Ölpest - 1978 havariert die „Amoco Cadiz“ an der Côte des Abers und verseucht durch eine Ölpest weite Küstenabschnitte - gewannen die Ökologen an Terrain. Gleichzeitig begünstigte der Protest der Bretonen gegen die Missachtung der Küstengewässer das Wiedererstarken der regionalen Identität.

Flagge der Bretagne1977 gründete ein privater Trägerverein die bretonische Schule Diwan. Der Unterricht ist zweisprachig. Die Bretagne schickte ihre Kultur erstmals nach außen. Pierre-Jakez Hélias gelang mit seinem Roman „Le Cheval d’Orgeuil“ der erste aus dem Bretonischen ins Französische übersetzte Bestseller. Folkloregruppen wie Tri Yann und Interpreten wie Alain Stivell füllten nicht nur in der Bretagne die Säle. Schließlich wurde 1981 der Plan für ein auf der Pointe du Raz geplantes Atomkraftwerk verworfen. Der Widerstand der Bevölkerung hatte ein bis dahin unbekanntes Ausmaß erreicht. Bis zu 100 000 demonstrierten gegen Pariser Willkür. 1987 folgte die Stilllegung des 1966 in Betrieb genommenen Atomkraftwerks Brennilis. An die Spitze des unter der Regierung Mauroy neu geschaffenen Meeresministeriums zog ein Bretone.

Immer dramatischer dünnt seit dem Ende des 2. Weltkrieges bis heute Landflucht die Bevölkerung der inneren Bretagne aus. Die seit 1981 regierenden Sozialisten entwarfen Konzepte zur Revitalisierung des Inlands, Der Weg nach Paris wird mit dem TGV deutlich kürzer. Fast alle großen Städte liegen dank Hochgeschwindigkeitszug in 2-4 Stunden Distanz zur Hauptstadt. Die veränderte, in wirtschaftlicher Hinsicht heute dynamischste Region Frankreichs bekommt ldentitätsprobleme. Das Departement Côtes du Nord reagierte, indem es sich seit 1988 Côtes d'Armor nennt - eine Reverenz an keltische Wurzeln und touristische Werbestrategien.

Selbst an den letzten Helden der Bretagne gehen Marktveränderungen und Internationalisierung nicht spurlos vorbei. 1993 machten bretonische Fischer durch massive Unruhen auf ihre durch Billigimporte, Überfischung und EG-Quoten verursachte Misere aufmerksam. Ein Jahr später ging in Rennes das barocke Parlamentsgebäude der Bretagne bei einer Demonstration unzufriedener Fischer in Flammen auf. Die Geschichte der Bretagne vom 2. Weltkrieg bis heute und die Bretonen blieben sich somit wie all die vergangenen Jahrhunderte selber treu.

Foto: VoyageMedia / Bretagne-Netz.de

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