St-Malo

St-Malo (Ille-et-Vilaine, Bretagne) St-Malo (Ille-et-Vilaine, Bretagne)

St-Malo (Ille-et-Vilaine, Bretagne): Urlaub in St Malo in der Bretagne: Bretagne-Urlaub in St. Malo, das bedeutet elegante Reeder- und Korsarenpaläste hinter Festungsmauern, auf drei Seiten vom Atlantik umspült und nur durch einen schmalen Land Landstreifen mit dem Festland verbunden. Sie bilden den historischen Kern von St-Malo, intra muros genannt. St-Malo ist eine Stadt in der Bretagne im Nordwesten Frankreichs im Département Ille-et-Vilaine. Mit königlicher Duldung rückten von hier die gefürchteten Korsaren aus, um mit Kaperschiffen die sieben Weltmeere unsicher zu machen. Gut geschützt hinter uneinnehmbaren Mauern trotzte St-Malo allen Gegenattacken von außen.

Gegen den Besucherstrom von Touristen im Bretagne-Urlaub während der Sommerferien hat die verschanzte Altstadt jedoch keine Chance – Ferienwohnungen in St Malo sind im Sommer Mangelware. Dass St-Malo 850 Jahre nach seiner Gründung durch den englischen Mönch Maclow bis heute kühn den Fluten trotzt, darf als das gelungenste Beispiel für den Wiederaufbau einer französischen Stadt gelten. 80 % der Bauten intra muros fielen 1944 alliiertem Bombenhagel zum Opfer. Bei der Rekonstruktion enger Gassenschluchten und hochstrebender Dachgiebel im Stil des 18. Jh. wurden 33 Gebäude exakt kopiert, der Rest der Altstadt im Geiste ihrer architektonischen Väter wiederaufgebaut. Passagen und vergrößerte Innenhöfe schaffen heute Licht, wo zuvor schachtschmale Gassen im Halbdunkel verschatteten. Dennoch, vor allem im Nordosten spricht eine kühl wirkende Sachlichkeit aus dem etwas zu akkurat gesetzten Granit, wohingegen die wenigen erhaltenen Originalbauten eher noble Zurückhaltung ausstrahlen.

Belebtester Platz innerhalb der Mauern von St-Malo ist die Place Chateaubriand gegenüber der Burg. Die mit dem französischen Franz II. verheiratete Herzogin der Bretagne mißtraute den auf ihre Freiheit argwöhnisch pochenden malouins so sehr, dass sie ab 1415 auf dem Landzugang der Inselstadt eine Burg errichten ließ. In der vierflügeligen Anlage befindet sich das Rathaus. Zugänglich sind das Museum zur Stadtgeschichte im Grand Donjon sowie ein Wachsfigurenkabinett im Südturm mit den wichtigsten historischen Szenen aus der Geschichte St-Malos. Eine Inschrift am Südturm verweist auf das von Anna beanspruchte Recht über die unberechenbare Stadt: „Ouic-en-Groigne, ainsi sera car tel est mon bon plaisir“ (Es murre, wer will, so soll es geschehn, denn so ist unser gnädigster Wille). Der Burgfrieden währte bis 1590. Weil der königliche Verwalter die Stadt dem Protestanten Heinrich IV. übergeben wollte, erhob sich die tiefkatholische Bürgerschaft. Bis 1594 blieb St-Malo eine unabhängige Republik. Dann begab die Stadt sich erneut in die Obhut der französischen Krone, unter der Bedingung allerdings, dass die Stadtflagge höher als die Frankreichs auf der Burg flattere - was sie bis heute tut.

Die schönste Möglichkeit zur Stadterkundung bietet dem Bretagne-Reisenden ein Rundgang über die Festungsmauern. Direkt hinter dem Südturm läßt sich das Bollwerk über eine Treppe erstürmen. Nach Nordosten steigt das bei Ebbe zu Fuß erreichbare Fort National aus dem Wasser. Die Gassen zur Linken zählen zu den wenigen im Zweiten Weltkrieg unzerstörten Winkeln. Auf Höhe der Tour Bidouane ziert die Statue des Korsaren Surcouf eine Grünanlage. Es folgt die Plage de Bon-Secours mit Meeresfreibad und Segelschule. Auf dem nackten Felseiland Le Grand Bé vor der Küste liegt Chateaubriand in einem Grab ohne Inschrift noch Zahlen, so wie es der Melancholiker verfügt hatte.

Einem Standbild von Jacques Cartier gebührt die nächste Grünanlage, die Bastion de la Hollande, auf die die kleine Plage du Môle folgt, wo die schmale Mole wie eine ausgeworfene Angelrute ins Wasser schießt. Zu Füßen der Porte de Dinan legen die Fähren nach Dinard, Dinan und zum Cap Fréhel ab. Auf Höhe der Porte St-Louis fällt der Blick auf die elegante Barockfassade des Hôtel d'Asfeld, das als Monument vergangener Korsarentage besichtigt werden kann. Zwei wuchtige
Rundturme flankieren die Grand' Porte, vor der elegante Segelschiffe im Jachthafen dümpeln. Von hier schaut man auf die weiten Hafenanlagen. Krönender Abschluss ist die Porte St-Vincent, 1709 als Haupttor um einen zweiten Durchgang erweitert. Dort geht es wieder hinunter auf die Place Chateaubriand, wo sich unter den Markisen Caféterrasse an Caféterrasse reiht.

Chateaubriand erblickte das Licht der Welt im Hôtel de la Gicquelais in der nach ihm benannten Straße. Die Kornhalle aus der Zeit um 1900 in der Rue des Cordiers ist heute Kulturzentrum. Alle Wege streifen irgendwann die Kathedrale St-Vincent. Die große Fensterrosette wurde 1968 bewusst mit einer auffälligen roten Verglasung neu gestaltet. Jacques Cartier, dessen Abfahrt nach Kanada am 16. Mai 1535 ein Bodenmosaik im Langhaus gewidmet ist, liegt in einer nördlichen Seitenkapelle des gotischen Baus begraben. Zwischen Fort National und Pointe de la Varde erstreckt sich im Osten der Altstadt eine Reihe endlos weiter Sandstrände. Bei Ebbe ragen die Spaliere von in den Sand gerammter Masten haushoch aus der Grand' Plage.

Der Strand von Saint Malo reicht einige hundert Meter weit, im Wasser tauchen algenbewachsene Felsen auf; bei Flut jedoch preschen die Wellen bis zum Steindamm der Digue de Rochebonne vor. In Pastelltönen getünchte Villen der Belle Epoque trutzen im Schutz des gemauerten Deichs der aufgebrachten See. Wer ein Hotel in Saint Malo mit Meerblick (vue sur mer) wählt, erhält im Zimmerpreis inklusive ein faszinierendes Spektakel entfesselter Naturgewalten. Jugendstil, Neogotik, Louis-XIII und Artdéco wechseln von einem Grundstück zum nächsten, imposantestes Bauwerk bleibt das blütenweiße Grand Hôtel, hinter dessen feudaler Fassade in den 60er Jahren eins der ersten Thalassotherapiezentren der Bretagne eröffnete.

lm Südwesten der Altstadt lohnt die auf einer Halbinsel gelegene Cité d'Aleth einen Besuch. Den höchsten Punkt des seit gallo-römisch er Zeit besiedelten Orts krönt eine 1759 errichtete Festung. 1942 bauten die deutschen Besatzer das Bollwerk zu einer der gewaltigsten Betonfesten des Atlantikwalls aus, die sich der alliierten Einnahme im August 1944 erbittert widersetzte. Ein Campingplatz hat das Terrain heute in Beschlag genommen; von hier genießt man einen der schönsten Blicke auf die Altstadt von St-Malo jenseits des Jachthafens. Eine Uferstraße um die Halbinsel, die Corniche d'Aleth, bietet ähnlich schöne Blicke. Die Straße endet an der Tour Solidor im Süden. Drei Rundtürme verschmelzen zu einem Donjon, dessen stolze Silhouette sich 28 m hoch über der Rance-Mundung erhebt. Innen zeichnet das Musée International du Long Cours Caphornier die abenteuerlichen Weltreisen der Kap Horn-Umsegler nach. Krönender Abschluss ist, abgesehen vom ausgestopften Albatros in der vierten Etage, die Besteigung der Zinnen mit Rundumblick über die Rance, die ersten Villen von Dinard und die Mauern von St-Malo. Bliebe noch Port Solidor zu Füßen des Turms, eine kleine, angenehm unaufgeräumte Idylle mit Strand und Fischerbooten – genau der richtige Ort für die Pensionäre des Institut des Invalides de la Marine am Ende des Hafens. Urlaub in St Malo in der Bretagne eröffnet nicht nur an der herrlichen Küste neue Horizonte.

Foto: St Malo

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