Cornouaille-Landschaft Schöne, historische Cornouaille und eines ihrer Wahrzeichen: Der Kalvarienberg von Notre-Dame de Tronoën in Tronoĕn

Cornouaille

Cornouaille (bretonisch: Kerne bzw. Bro Gerne) ist die Bezeichnung für eine historische Landschaft des Finistère in der westlichen Bretagne. Cornouaille war im Mittelalter ein Königreich und später ein Teil des Herzogtums der Bretagne und bestand aus mehreren Teilbereichen: Königreich Armorica, Königreich Dommonée, Königreich Cornouailles (West-Bretagne) und Königreich Vannes. Urlaub in der Bretagne auf den Spuren bretonischer Geschichte ist hoch interessant!

In der Herrscherliste der Bretagne für die Region Cornouaille finden sich bedeutende Namen bretonischer Könige. Im Königreich Armorica herrschten einst Conan Mériadoc (409–421 n.Chr.), Saint Salomon I. (421–434), Grallon (434–445), Audren (Aldroenus, 445–464), Erech (464–490), Budic (490–509), Hoel I.(513–545), Hoel II. (545–547), Canor (Canao, 547–?), Alain I. (–594), Hoel III. (594–615), St. Judicaël (615–615 & 632–634), Salomon II. (615–632) und Alain II., der Lange (ab 634)

Im ehemaligen Königreich Dommonée sind folgende Herrscher bekannt: St Fracan, Riwal I., Conan, Conothec (bis 513), Riwal II. (513–520), Deroch (520–530), Riathen (530–535), Jonas (535–540), St. Judual (540 & 554–580), St. Judhael (580–605), Judicaël (605–610 & 615–640), Haeloch (610–615)

Herrscher im Königreich Cornouailles (West-Bretagne) waren Gradlon Mur, der Große (–505), Daniel Dremruz (505–515), Budic I. (515–524), St. Meliau (524–531), St. Melar (531–538), Budic II. (538–570), Teudric (570–570 und ab 577) sowie St Constantin (570–577).

Im Königreich Vannes regierten Werech I. (bis 550), Canao I.(Canober, 550–560) und Rachiau (560–577).

Den Königen in der Bretagne folgten die Herzöge, die Ducs. Als letzter Duc de Bretagne (Herzog der Bretagne wurde Francisco Alfonso de Borbón (1972–1984) im Jahre 1973 von seinem Großvater Jaime de Borbón der Titel eines „Herzogs der Bretagne“ verliehen. Eigentlich jedoch endete die Existenz der herzöglichen Bretagne bereits 1532 mit der Vereinigung des Fürstentums mit dem Französischen Königreich. Noch heute zeugen das Wappen von Cornouaille / Kerne oder historische trachten wie die Tracht der Bigouden vom Stolz und den Traditionen der Bretonen zur Zeit der Fürsten und Könige.
Der Name Cornouaille führt bei Internet-Recherchen zum Thema Bretagne, aber auch bei der Suche nach dem Ferienhaus Bretagne mitunter zu Verwechslungen mit der englischen Grafschaft Cornwall, die in Frankreich ebenfalls Cornouailles (plur. von Cornouaille) genannt wird. Die Briten auf der anderen Seite des Ärmelkanals sprechen hingegen von Brittany, wenn sie die Bretagne meinen.

Lage der Region Cornouaille

Die Cornouaille erstreckt sich von der Pointe du Raz im äußertes Nordwesten bis nach Quimperlé im Südosten. Im Norden reicht die Cornouaille-Landschaft an das Hinterland von Brest heran, im Süden an den Atlantik im heutigen Morbihan. Hauptstadt und zugleich Bischofssitz der Cornouaille war die südbretonische Stadt Quimper (jetzt ca. 60000 Einw.). Von hier aus erstreckte sich einst die historische Landschaft ostwärts bis in die Gegend von Landerneau, Morlaix und Quimperlé. Die Küste der Cornouaille reicht von der Bucht von Audierne und der felsigen Halbinsel Cap Sizun mit der berühmten Pointe du Raz bis zur südlichen Halbinsel Presqu’île de Penmarc’h (Benannt nach dem bildhaften Pferdekopf dieser Halbinsel) und dem bekannten Leuchtturm Phare d’Eckmühl.

Ein Teil der historischen Cornouaille liegt im Westteil mit den Pays Bigouden, deren Hauptort Pont-l’Abbé ist. Die traditionelle hohe, zu Stofftürmen geartete Kopfdeckung der weiblichen Bevölkerung in der Bretagne (den Coiffe Bigoudène) gab dem Bigoudenland seinen Namen. Historikern zufolge sollte mit ihnen ein stummer Protest gegen die willkürliche Verfolgung nach der sog. Stempelpapierrevolte 1675 durch Ludwig XIV. zur Schau getragen werden. Der französische Sonnenkönig ließ damals als Mahnung u.a. zahlreiche Kirchtürme des Pays Bigouden niederreißen.
Der Cornouaille-Landstrich des Pays Bigouden (bret. Bro Vigoudenn) war zuvor sehr wohlhabend und erstreckte sich über die Halbinsel Penmarc’h zwischen den Ufern der Odet und des Goyen bis zur Bucht von Audierne. Ähnlich den Bayern und ihrem „Mir san mir“ führten die bretonischen Bigouden ein gewisses Eigenleben mit dem Lebensmotto „Hebken“, was im Deutschen etwa „So sind wir und so bleiben wir“ bedeutet. Dieser Teil der Bretagne ist durch umfriedete Pfarrbezirke gekennzeichnet. Nach alter Tradition wird hier die Welt der Lebenden und der Toten getrennt. Auch Kalvarien oder Kalvarienberge (die älteste überhaupt befindet sich in Tronoën) sind hier häufig zu besichtigen.

Bauwerke und Sehenswürdigkeiten in Cornouaille

In der Cornouaille ist der Bretagne-Urlauber beeindruckt von zahlreichen imposanten Megalithanlagen (La Foret Fouesnant, Lesconil, Pointe de la Torche (die Spitze der Fackel), Pointe de Souc´h, Saint Goazec und Ti Ar Boudiged). Menhire, Alignments (Steinreihen von Lagatjar) und Bauwerke der Oberschicht sind noch heute in vielen Orten in Finistère zu bestaunen.
Zu den Sehenswürdigkeiten der Cornouaille gehören Orte wie Concarneau, Locronan, Halbinsel und Museum Penmarc’h, die Nekropole Pointe de Souc’h, Pointe de la Torche, Pointe du Raz, Pont-Croix, die schöne Stadt Quimper oder auch der Kalvarienberg von Notre-Dame de Tronoën in Tronoĕn, einsam gelegen in einer weiten Dünen- und Heidelandschaft zwischen dem Pointe de la Torche und Saint-Jean-Trolimon, 9 Kilometer westlich von Pont-l’Abbé.

Foto: wikimedia - public domain / Author: Vassil

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