„Le Far breton“ Bretonischer Pflaumen-Far (Far de Pruneaux)
Die Bezeichnung Far, fars, farz ist bretonisch für (in diesem Fall: Eierkuchen) in der Auflaufform gebacken – ähnlich dem französischen „au four“.
Das Rezept für Far Breton ist typisch, einfach und ohne viel Tam-Tam, ein herrlich leckeres, schnell zubereitetes Dessert aus der Bretagne.
Kategorie: Bretonische Desserts
Zubereitung: 15 Minuten
Kochzeit: 1 Stunde
Backtemperatur: 180 °
Thermostat: 6
Utensilien:
Auflaufform, ein Rührbehälter oder Schüssel, ein Schneebesen oder Handmixer
Getränk / Begleitung:
Cidre doux – süsser kühler Apfelmost oder Birnenmost
Zutaten für Far breton (4 Personen)
150 g entsteinte Backpflaumen (Pruneaux)
4 Eßl. Rum
3 Eier
75 g Zucker
Salz
80 g Mehl
250 ml Milch; besser Sahne
20 g Butter; für die Form
Zubereitung für Far breton
Die Zubereitung für Far breton ist so einfach, dass man das leckere Bretagne-Dessert selbst in der Ferienwohnung in der Bretagne gleich vor Ort ausprobieren kann.
Die Backpflaumen mit Rum übergiessen und mindestens 3 Stunden an einem kühlen Ort ziehen lassen. Eier mit Zucker verrühren, Salz und Mehl (Löffelweise) hinzugeben. Abwechselnd auch die Milch zugiessen. Der Far-Teig sollte eine glatte, fast flüssige Teigmasse sein. Ist der Teig zufriedenstellen, die Backpflaumen unterheben und erneut kühl ziehen lassen. Eine Auflaufform gut einfetten und in den auf 180° C vorgeheizten Backofen etwa 35 bis 45 Minuten stellen. Die Oberseite des Far Pruneaux oder Far Breton ist dann dunkel-bis goldbraun – das klassische Dessert der Bretagne kann durchaus noch warm serviert werden, schmeckt aber kühl ebenfalls wunderbar.
Weit origineller als der früher in der Bretagne übliche traditionelle Getreidebrei sind die "Farz" oder "Far" allemal. Sie sind leckere Original-Spezialitäten der bretonischen Küche. Wer schon einmal im Urlaub in der Bretagne gewesen ist, erinnert sich an diesen fluffigen weichen Kuchen, mit Backpflaumen gefüllt, den man in jeder Bäckerei (Boulangerie) bekommt. Kaum jemand weiss aber, daß dieser "Far" (Farz: im Ofen gebacken) nur eine besondere Spielart der weit größeren Familie der "Far" der früheren Bretagne im Mittelalter ist. Far wurden im Gegensatz zum hier beschriebenen Far-Rezept meistens in der Suppe gekocht, dann zerbröselt oder in Scheiben geschnitten, mit Fleisch und Gemüse gegessen. Die Tradition der Far-Essen ist noch heute in der Bretagne-Region Finistère weit verbreitet, wo Bretonen samstags gern einen "kig ha farz" zubereiten.
Neben den bretonischen Crêpes spielten Getreidebrei und "Farz" eine wichtige Rolle in der Ernährung auf dem Land. Der tägliche Brei wurde für die ganze Familie in einem großen Topf im Kamin gekocht und man fügte als Highlight zum Schluß ein Stück Butter hinzu. Der Brei wurde dann aus dem gemeinsamen Topf gegessen, indem man den Löffel mit Brei in eine Schale Frisch- oder Dickmilch tauchte. Oft gab es Haferbrei, der in der Gegend von Corlay "Lite" genannt wurde. Dieses alte bretonische Rezept hat bis heute so viele Liebhaber, dass gute Restaurants in der Bretagne „Lite“ auf der Speisekarte führen. Wer es ein wenig sparsamer mag, kann Haferbrei auch fertig zubereitet in den großen Supermärkten in der Bretagne kaufen. Bretonischer Buchweizenbrei wird dagegen heute kaum noch gekocht, obwohl Buchweizenmehl (farine noire) auch die Grundlage für die leckeren Galettes aus der Bretagne sind. "Soles des guêrets", kleine flache Stücke aus erkaltetem Brei, die man in Semmelbröseln wendet und wie Kroketten in Butter brät, schmecken allerdings beispielsweise zum bretonischen Rinderbraten so gut, daß man sie probieren sollte.
Foto: VoyageMedia / Bretagne-Netz.de
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